Nord-Süd-Trail Tag 3

Sch*ißtag mit Happyend

Es gibt so Tage, die sind einfach zum Vergessen…

Um 04:02 Uhr schrill mein Wecker, der mich für die Arbeit wecken soll.
Verdammt! Den habe ich tatsächlich vergessen auszuschalten.
Bis zum „richtigen“ Wecker um 05:30 Uhr kann ich nicht mehr richtig schlafen und bin total gerädert. Dabei hab ich eigentlich wirklich gut geschlafen.

Wir stehen so früh auf, damit wir die Bahn auf’s Festland um 8:54 Uhr nehmen können. Denn heute wird mal wieder gestreikt bei der Bahn und das ist umso blöder, wenn man auf einer Insel gefangen ist.
Da die Bahnen nur alle 2 Stunden fahren, wollen wir so früh wie möglich von der Insel runter, um nicht unnötig viel Zeit zu verplempern.
Mit der Bahnfahrt klappt aber dann auch alles reibungslos. Vorher haben wir noch kurz den Rewe gestürmt, um uns für den Tag mit Teilchen und Snacks einzudecken.
Wir sind nämlich aktuell noch auf kalte Kost angewiesen, da die Gaskartuschen für unsere Kocher in einem Paket liegen, das eigentlich bis nach Flensburg gesendet werden sollte. Dort haben wir für Mittwoch auf Donnerstag ein Zimmer reserviert, um einen halben Tag Pause zu machen. In dem Paket sind fertig portionierte Essen, die Gaskartuschen und Hennings Haarschneidemaschine. Leider liegt das Paket noch in der Postfiliale, in der wir es am Freitag abgegeben hatten.

Heute laufen wir sehr viel an Straßen entlang. An viel und an weniger befahrenen, an welchen mit Radwegen und an welchen ohne Seitenstreifen und ohne Platz für Radfahrer oder Fußgänger. Wir sind also ständig auf der Hut und zu ca. 90 % auf asphaltierten Wegen unterwegs. Nach nur 8 km tun mir schon wieder die Füße weh. Heute ist es auch sehr warm und nicht so bewölkt, wie an den anderen Vormittagen. Wir starten den Versuch, unsere Sonnenschirme zu nutzen, allerdings hat das wenig Zweck bei dem Wind und bei dem ganzen Verkehr.

Wir laufen auch einen kleinen Teil auf der dänischen Seite der Grenze entlang.

Ich bin nach einigen Kilometern auf dem Asphalt ziemlich genervt. Die Stimmung ist aber noch gut.

In Aventoft legen wir eine ausgiebige Pause ein, die mir echt gut tut. Aber leider geht das Spiel nach kurzer Zeit wieder von vorne los. Wir überlegen hin und her, wo wir die Nacht verbringen sollen. Der Treckingplatz, auf dem man vollkommen legal Zelten darf und der super schön sein soll, ist in unseren Augen noch zu nah, dann haben wir noch nicht genug km zurück gelegt. Aber alles, was danach kommt, sieht auf dem Satellitenbild von Google nicht sehr vielversprechend aus. Nur Acker oder bewohnte Flächen. Alles danach ist uns zu weit weg. Also erst mal weiter gehen und gucken wann wir am Treckingplatz ankommen, vielleicht ist es da ja aushaltbar, auch wenn es dann vielleicht noch zu früh am Tag ist.

Nach weiteren Stunden an der Straße liegen meine Nerven so langsam blank. Erschwerend kommt dazu, dass mein Top nicht geeignet ist, um es mit diesem Rucksack zu tragen. Das Meshgewebe vom Rückenpolster scheuert an den Schulterblättern. Und meine Hose rutscht beim Laufen zwischen den Schenkeln hoch. Das hat sie bisher nicht oder nicht so stark gemacht und darum laufe ich mir so langsam auch die Oberschenkel wund.

meine wundgescheuerten Schulterblätter

In Süderlügum decken wir uns im Aldi Nord noch mal mit Essen und Getränken ein und planen es so, dass wir notfalls bis morgen früh mit den Vorräten aushalten. Sogar ein neues Sportshirt finde ich, das ich gegen mein altes tauschen kann. Auch eine Leggins packe ich ein, aber heute ist nun mal nicht mein Tag und so versauen ich sie, als ich versuche die Beine von der Hose zu kürzen. Beim reißen vom Stoff reißt dieser viel zu weit oben ein und ich mache mir damit die Hose unbrauchbar – aaach ist das frustrierend!

Trekking-Camp

Naja, egal. Alles ist vergessen, als wir zu dem wunderschönen Treckingplatz kommen. Einfach ein Traum. Ein See, auf dem mittendrin eine Insel mit Bank und Tisch steht. Man kann über ein Floß dort hin schippern. Platz für Zelte gibt es ohne Ende und legal ist es hier auch. Bänke und Tische sind auch im Überfluss vorhanden. Und da es bereits 18 Uhr ist, beschließen wir, doch hier zu bleiben. Tatsächlich hatte ich schon eine ganze Weile gehofft, dass wir hier übernachten können. Ich bin noch nicht so fit, wie ich es gerne wäre und mir tut auch wieder alles weh. Der Tag war nicht mein liebster, auch wenn der Abend und das Trekkingcamp alles wieder in den Schatten stellt. Bin ich froh, dass das Camp auch Henning zusagt und wir bleiben können!

Trekking-Camp

Wir bauen die Zelte auf – heute schlafen wir in getrennten Zelten – und dann futtern wir erst mal. Jetzt liege ich im Zelt und schaue den Mücken zu, wie sie versuchen an mich und mein Blut heranzukommen.

Gelaufene km: 29,1
Davon Trail-km: 26,6

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