
Es gibt ja immer wieder mal so Tage, an denen sich einfach alles nicht so großartig anfühlt. Gestern war so ein Tag.
Mein Mann Henning und ich haben eine unserer Trainings-Wanderungen für den PCT in der Eifel ‚absolviert‘.
Am Freitagabend hatten wir uns beide noch sehr drauf gefreut, endlich wieder unsere wöchentliche Wanderung zu beginnen. Samstag nach der Arbeit jedoch, hatten wir beide irgendwie doch nicht so richtig Bock. Trotzdem sind wir losgezogen, da das Wetter am Sonntag noch mal besch*ssener werden soll.
Also haben wir die Rucksäcke ins Auto gepackt und sind losgedüst. Auf dem Wanderparkplatz angekommen empfängt uns ein eiskalter Wind. Geht ja schon gut los. Wir marschieren also los, damit uns wieder warm wird. Irgendwie kommt bei mir nicht die übliche Euphorie auf. Normalerweise bin ich immer ganz kribbelig ‚was mag wohl hinter der nächsten Kurve auf uns warten?‘.
Mir tut seit gestern Abend die Achillessehne auf der linken Seite weh. Ich habe keinen blassen Schimmer, warum. Da es anfangs nur bergab in Richtung Tal geht, beginnen dann auch die Knie zu schmerzen. Mir ist kalt. Nach nur 4 km frage ich Henning vorsichtig, ob wir die Tour nicht auch abkürzen könnten. „Irgendwie fühle ich es heute nicht.“ Eigentlich stehen 22 km auf dem Tacho und eine Rückkehr um ca 22 Uhr abends in der Dunkelheit.
Nach 8 km wenden wir uns dann links statt rechts rum. Und zack erwartet uns hinter der nächsten Kurve… Eine Kläranlage mit dem bekannten Geruch. Aber danach endlich das erste richtige Highlight der Tour: ein toller Aussichtspunkt mit Blick über das Kalletal. Im Anschluss geht es dann über einen wunderschönen Singletrail runter ins Tal. Raus aus dem eisigen Wind. Bei so schönen Abschnitten vergisst man auch kurz die Wehwehchen.
Unten angekommen, erkennen wir die Stelle, an der wir schon so oft vorbei gewandert sind. Es ist immer wieder ein gutes Gefühl, die Wege geistig einordnen zu können und Kartenabschnitte zusammenzufügen.
Der Rest der Tour verläuft so unspektakulär wie sie begonnen hat. So langsam wird es dunkel. Wir sind allerdings vorbereitet und packen unsere Stirnlampen aus. Im Dunkel über- oder unterqueren wir mehrere umgestürzte Bäume während wir uns aus dem Tal bergauf kämpfen. Die letzten Tage wüteten gleich zwei Stürme hintereinander.
An einem kurzen Straßenabschnitt geht’s zurück zum Wanderparkplatz. Geschafft. Knappe 16 km und das obwohl wir müde waren und absolut keinen Bock hatten. Gut – es sind nicht die 22 km, die wir geplant hatten, aber wir hatten auch nirgendwo Gelegenheit, eine Pause zu machen.