Nord-Süd-Trail Tag 10

Steilhänge und ein Revolver-Schuss an der Küste

Heute klingelt zur Abwechslung mal nicht der Wecker. Wir schlafen heute aus. Also wachen wir um 7 Uhr in unserem Cube auf. Quer durch das Zimmer ist eine Wäscheleine gespannt, auf der unsere Sachen trocknen, die wir gestern noch gewaschen haben. Überall liegt unser Kram verteilt, damit er ‚lüften‘ kann.

Den heutigen Tag wollen wir ganz entspannt angehen und die Zeit in dem Cube bis zum Schluss ausnutzen. Also heißt es erst Aufbruch um 11 Uhr.

Wir frühstücken gemütlich auf unserer mini Terrasse vor dem Cube, es kommen sogar die ersten Sonnenstrahlen raus. Ab heute soll das Wetter wieder richtig gut werden und laut Vorhersage soll es so auch bis zu unserem voraussichtlichen Ende der Wanderung bleiben. Das sind ja mal gute Neuigkeiten! Ich fühle mich auch sehr erholt. Ich hab zwar noch immer Ringe unter den Augen, aber die sind nicht mehr ganz so dunkel wir zuvor.

Ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft, gut im Zelt zu schlafen. Ab etwa 1:30 Uhr nachts werde ich wach, da mir der Rücken so schmerzt, dass ich beim Umdrehen davon aufwache. Daran muss ich definitiv arbeiten. Ab heute werde ich jeden Abend und Morgen eine Plank machen. Das habe ich mir zumindest so vorgenommen. Wenn ich den PCT nächstes Jahr schaffen will, dann muss ich definitiv an meinem Rücken arbeiten. Ich habe die Übungen in letzter Zeit gar nicht mehr gemacht. Guter Schlaf ist unfassbar wichtig, damit ich mich von den Strapazen des Tages erholen kann.

Die heutige Etappe führt uns wieder entlang der Steilküste. Die Ostsee zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Auch wenn ein frischer Wind weht, ist der sogar eher angenehm, da die Sonne mittags schon brütend heiß auf uns nieder brennt. Der Abschnitt heute zählt auf jeden Fall zu den schönsten bisher. Wenn er nicht sogar der beste überhaupt ist. Wobei das auch nicht so schwer ist, bedenkt man, dass wir – bis auf den sylter Abschnitt – fast ausschließlich an Straßen entlang marschiert sind.

an der Klippen über der Ostsee bei Schwedeneck

An einem Punkt der Strecke müssen wir richtig vorsichtig sein, da hier rechts ein Zaun steht und links geht’s gute 20 Meter senkrecht runter. Es ist gerade so viel Platz, dass man durchpasst, allerdings müssen wir uns an einer Stelle etwas quer zum Weg drehen, da wir sonst mit der Isomatte am Zaun hängen bleiben und dadurch aus dem Gleichgewicht gebracht werden könnten.

Nur wenig Platz für Fehler

Der heutige Tag ist wirklich zu großen Teilen spektakulär. Kurz vor dem Leuchtturm Bülk schrecken wir durch einen lauten Knall zusammen. Das klang wie ein Schuss. Als wir kurz darauf aus dem Waldstück treten, sehen wir, wie ein Jäger grade seinen Revolver wieder einpackt. Am Strand liegt etwas lebloses, dass wir eine Robbe aussieht. Der Jäger spricht noch mit den Leuten, die ihn anscheinend benachrichtigt hatten. Mir kommen die Tränen. Vermutlich ist es besser so für das Tier, aber dennoch nimmt mich die ganze Situation unheimlich mit.

Die Situation drückt bei mir etwas die ausgelassene Stimmung.

Und auch sonst ist der restliche Teil des Tages eher Mittelmaß. Wir laufen an der Küste entlang, wo auch viele Radfahrer und Touristen unterwegs sind. Es ist regelrecht wuselig. Die Luft riecht unangenehm nach verdorbenem Fisch, abgestandenem Meer und Seetang. Es ist heiß. So langsam kommen auch die Schmerzen wieder, nachdem wir einige Kilometer auf dem harten Boden unterwegs sind. In Schilksee gehen wir noch mal einkaufen und kurz darauf erreichen wir den Campingplatz Kiel-Falckenstein. Wir schlafen diese Nacht in getrennten Zelten. Das machen wir so oft wie möglich. Das Zwei-Personenzelt von Henning ist wirklich sehr knapp bemessen für zwei. Man wird dadurch schon sehr häufig wach, alleine weil der andere sich im Schlaf umdreht. Zudem schnarcht Henning (ich manchmal auch) und so hat jeder in seinem eignen Zelt mehr Ruhe, um sich zu erholen.

Unser Camp für diese Nacht

Wir lernen ein Pärchen kennen, dass mit dem Fahrrad unterwegs ist. Sie fahren genau in die entgegengesetzte Richtung. Nach einem kleinen Plausch über die Ausrüstung und die Vorzüge des Reisens mit Rad oder zu Fuß, isst jeder zu Abend und dann geht’s auch schon wieder ins Bett. Ich machen vor dem Schlafen aber noch meine Übung für den Rücken. Das hab ich mir ja ganz fest vorgenommen.

Gewanderte km: 23

Nord-Süd-Trail Tag 9

Nero im Cube

Wir haben uns den Wecker auf 5:30 Uhr gestellt, damit wir so früh wie möglich aufbrechen können. Uns ist nicht so wohl dabei, so nah an einer Straße und an einem Parkplatz und einem Kletterwald zu bleiben.

Als ich aus dem Zelt krabbel, um ein Foto von unserem Lager zu machen, entdecke ich, dass in der Nacht noch ein weiteres Zelt aufgebaut wurde. Ein Tandem-Fahrrad steht daneben.

Nanu? Da steht ja noch ein Zelt…

Wir packen unsere Sachen leise zusammen und marschieren los. Heute fällt es mir nicht so leicht. Mir tun die Beine weh. Die Fuß-, Knie- und Hüftgelenke sind steif. Es regnet. Heute ist alles etwas anstrengender als sonst. Und mir schießen mal wieder Gedanken durch den Kopf wie „warum mache ich das hier eigentlich?“, „warum tue ich mir das an?“ und „Strandurlaub wäre doch auch ganz nett“.

Solche Gedanken kommen mir immer wieder unterwegs. Vor allem, wenn das Wetter nicht so schön ist und die Gelenke weh tun.

Doch als wir im Laufe des Tages an den Klippen von Eckernförde durch einen märchenhaften Wald wandern und das Meeresrauschen unter uns zu hören ist, verschwinden diese düsteren Gedanken wieder ganz von selbst.

oberhalb der Klippen

Hier an diesen Ort kommt man nicht mit dem Auto. Nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Das ist einer der Gründe, warum wir eben zu Fuß unterwegs sind. Und für eine solche Aussicht, nimmt man dann eben auch mal die schlechten Stunden in Kauf.

Wenn mir der Satz ‚ich will nach Hause‘ durch den Kopf jagt, denke ich an den Spruch „never quit on a bad day“ – „gib niemals an einem schlechten Tag auf“. Und dann zieht man es den Tag über durch, macht vielleicht einige Pausen zusätzlich und irgendwann ist der schlechte Tag vorbei und am nächsten Morgen sieht die Welt wieder ganz anders aus.

unterhalb der Klippen

So, also der Plan ist, dass wir auf den Campingplatz Grönwohld gehen und dort diese Nacht zelten, für Morgen haben wir einen Schlaf-Cube reserviert. Das ist eine quadratische Wohnung mit 2 Etagenbetten.

Nach einer sehr schönen Wanderung entlang der eben schon erwähnten Klippen – oben entlang oder unterhalb über den Strand – erreichen wir erschöpft den Campingplatz. ein Mekka für Kite-Surfer. An der Rezeption erfahren wir dann, dass wir auch heute schon in den Cube können. Daraufhin ändern wir unseren Plan. Es ist grade mal 13 Uhr, wir haben nur 14,2 km in den Beinen und so beschließen wir, das als ‚Nero‘ (nearly zero miles hiked) gelten zu lassen. Morgen früh wollen wir dann doch schon weiterwandern. Bis zu einem Campingplatz kurz vor Kiel. Das wären dann etwas um die 20 km. Also auch recht entspannt für unsere Verhältnisse.

unser Cube auf dem Campingplatz Grönwohld

Den Rest des Tages lümmeln wir also in unserem Cube, waschen ein paar Klamotten im Waschbecken und gönnen uns unser erstes richtiges Essen der Tour in dem Campingplatz-Restaurant. Abends trinken wir unser erstes Bier der Tour – natürlich Flensburger. Eigentlich wollten wir das schon in Flensburg getrunken haben, haben es aber irgendwie vergessen. Abends gehen wir richtig erholt, mit vollgeladenen Akkus von GoPro, InReach, Handy und Powerbank noch vor ‚hiker midnight‘ (21:00 Uhr) schlafen.

erholt und glücklich kurz vor ‚hiker midnight‘

Gewanderte km: 14,2

Nord-Süd-Trail Tag 8

Hennings Geburtstag

Heute ist Hennings Geburtstag und wir werden in der Schutzhütte im Wald durch Regen geweckt.

Ich habe ihm gestern heimlich ein paar Süßigkeiten und Chips als Geburtstagsgeschenk gekauft. Er hat es tatsächlich nicht mitbekommen, obwohl er drei mal die Tüte mit den Chips in der Hand hatte. Wir sammeln unseren Müll unterwegs immer in Hundekotbeuteln, die hier an jeder Ecke aushängen. Die kleine Tüte Chips hatte ich auch zur Tarnung in so eine Tüte gesteckt, damit er sie in dem Netz vom Rucksack nicht gleich sieht.

regnerischer Morgen am See

Henning freut sich riesig über die kleine Geste und ahnt ja nicht, dass in der Packstation in Eckernförde nicht nur mein Tripod, sondern auch ein richtiges Geschenk auf ihn wartet.

Ansonsten ist die Wanderung heute sehr schön und wechselt zwischen Feldern und Wald. Allerdings bin ich durch die lange Wanderung gestern total fertig. Ich schlafe nachts auch noch immer nicht besonders gut. Ich habe nach kurzer Zeit liegen schon Rückenschmerzen und bei jeder Drehung werde ich wach.

Aber es nützt ja nichts. Ich will heute noch nach Eckernförde, um Henning das Geschenk geben zu können. Bis da hin ist es eine ganz schöne Strecke. Ich schätze mal, wieder über 30 km.

Nach etwa 6 km haben wir eine weitere Kleinigkeit zu feiern, wir erreichen den nächsten km-Marker. Somit haben wir 1/3 der Strecke geschafft, die wir uns vorgenommen haben.

200 km vom NAST geschafft

Auf der Hälfte etwa gibt es einen kleinen Supermarkt, in dem wir noch einmal ein paar Dinge besorgen wollen und vor allem Wasser. Wir versuchen, so wenig Wasser wie möglich mit uns zu schleppen, da wir in den ersten Tagen immer viel zu viel hatten. Da wir ständig an Supermärkten vorbei kommen, reichen oft 2 statt 4 Flaschen á 0,75 L. Aber ausgerechnet heute ist Samstag und der Supermarkt in dem Dorf macht zwei Stunden vor unserer Ankunft schon zu. Also kein Wasser mehr. Und Flüsse gibt es hier kaum. Bei uns in der Eifel kann man alle paar km Wasser Filtern. Hier gibt es nur die Gräben zwischen den Feldern und an Kuhweiden. Da würden wir nur im absoluten Notfall drauf zurückgreifen.

Aber wir haben Glück. Am Gebäude der freiwilligen Feuerwehr entdecken wir einen Wasserhahn, der sogar den Drehschlüssel aufstecken hat. Die sind nämlich oft entfernt in den Dörfern. Hier haben wir aber Glück.

Henning beim Filtern vom Wasser an der Feuerwehr

An der nächsten Schutzhütte legen wir dann eine Pause ein und beschließen, uns ein Mittagessen zu kochen. In Eckernförde gibt es einen Rewe und der hat bis 22 Uhr geöffnet. Also können wir dort noch mal einkaufen. Und da ist auch die Packstation.

Die warme Mahlzeit gibt uns wieder Kraft für den restlichen Tag, auch wenn mir mittlerweile von der Hüfte abwärts alles weh tut.

Ich bin echt froh, als wir endlich Eckernförde, den Rewe, die Packstation erreichen und uns im Anschluss hinter Eckernförde nach über 34 km einen Schlafplatz in der Nähe eines Kletterparks suchen. Ich bin mal wieder fix und fertig.

Gewanderte km: 34,1

Nord-Süd-Trail Tag 7

Durch knietiefes Wasser

Um 5:30 klingelt unser Wecker und es ist noch relativ dunkel. Also packen wir die Stirnlampen aus und packen unseren Kram zusammen, bevor wir unser Frühstück in Angriff nehmen. Wir müssen uns gut stärken, da wir wieder einen relativ weiten Tag geplant haben.

Frühstück im Halbdunkel

Da das Wetter auch im Laufe des Tages schlechter werden soll und auch für nachts Regen vorher gesagt ist, wollen wir zu einer Schutzhütte gut 35 km von unserem aktuellen Stand wandern. Diese liegt in einem Wald an einem kleinen See.

Unsere Wanderung beginnt an einem großen See, der eine giftgrüne Brühe ans Ufer spült.

Nach einem schönen Stück durch Wald erreichen wir offenes Feld und sehen wieder ein Reh (wir hatten gestern schon mitten am Tag eins aufgescheucht). Es ist noch ganz jung und der Wind steht gut für uns, sodass wir richtig nah heran kommen.

Junges Reh

Nach einer kurzen waldigen Passage erreichen wir erstaunt schon Schleswig. Wir legen einen kurzen Stop an einer Bushaltestelle ein, um im Trockenen einen Snack zu futtern.

Ein kurzer Zwischenstopp im Rewe und Aldi im Anschluss versorgt uns mit neuen Vorräten. Schon bald verlassen wir Schleswig wieder, doch kurzentschlossen gehen wir bei ‚Odins‘ noch auf eine Cola und ein alkoholfreies Flensburger vorbei.

Hier wimmelt es überall nur so vor Touristen, hier befindet sich ein Wikinger Museum und auch alte Wikinger Häuser kann man hier besichtigen.

Wir wandern weiter und kaum sind die Sehenswürdigkeiten hinter uns, versiegen auch die Touristenströme und auch der Regen legt eine Pause ein.

Wir entschließen uns dazu, auf einer schön gelegenen Bank eine Pause zu machen. Diese liegt kurz vor der sogenannten Noor-Brücke. Uns wird erst nach der Pause klar, warum einige Wanderer die an uns vorbei ziehen, auch sogleich wieder zurück kommen.

Unsere Route führt uns über eine enge Stelle zwischen zwei sogenannten Nooren (ein in der Regel von einem größeren Gewässer fast vollständig abgetrennter See). Die beiden Ufer sind durch eine Brücke verbunden, allerdings ist der Weg dorthin schon überschwemmt. Und so stapfen Henning und ich mit Schuhen und Socken durch das teilweise knietiefe Wasser. Es ist zum Glück nicht allzu kalt.

Verbindungsbrücke zwischen zwei Nooren

Insgesamt ist die Landschaft heute schon viel hügeliger als ich es erwartet hätte. Trotzdem gehe ich total beschwingt durch den Tag und die Kilometer purzeln nur so dahin. Um 10 Uhr haben wir bereits über 14 km auf dem Tacho. Nach und nach werden die kleinen Waldabschnitte durch immer mehr Feldwege abgelöst und somit steigt auch wieder der Asphaltanteil gegen Ende der Wanderung. Das merken wir natürlich in den Gelenken. In Brekendorf gehen wir auf dem Friedhof noch einmal unsere Wasservorräte auffüllen und können es kaum noch erwarten, unsere Hütte im Wald zu erreichen. Wir sind mittlerweile ziemlich am Ende, aber noch gut drauf und so erreichen wir nach mehreren Begegnungen mit Rehen im Wald die Hütte. Kurz vor Sonnenuntergang. Wir bauen alles auf und fallen ohne großes Abendessen ins Bett. Die Bänke dieser Schutzhütte wären allerdings auch super dazu geeignet, um hier ohne Zelt zu übernachten. Ich bin allerdings kein Fan von Krabblern und so ist es mit im Zelt viel angenehmer.

Schutzhütte im Wald mit breiten Bänken

Gewanderte km: 38,2

Nord-Süd-Trail Tag 6

Flensburg bis Schutzhütte Jakobsweg

Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker im Hotel in Flensburg.

Eigentlich wollte ich den Wecker auf 6:30 Uhr stellen und er sollte uns nur im Notfall wecken, falls wir verschlafen. Habe mich wohl gestern Abend vor lauter Müdigkeit vertippt. Ausgeschlafen sind wir aber trotzdem.

Wir packen alle Sachen zusammen, frühstücken ausgiebig in der kleinen Küche und machen uns fertig für die weitere Reise. Wir bringen das Paket noch zur Packstation, damit wir in 5 bis 6 Tagen in der nächsten Stadt unsere Vorräte wieder auffüllen können. In dem Paket befindet sich auch Waschmittel, Gas und ähnliches, das wir evtl. nicht in jeder Stadt bekommen oder zu weite Wege laufen müssten. So sind wir auf der sicheren Seite.

Der Weg aus Flensburg führt am Bahnhof und durch ein Industriegebiet und ehe wir uns versehen sind die ersten 7 km schon gemeistert und wir aus Flensburg fast raus. Am Campingplatz Jarplund befindet sich direkt ein Edeka, wo wir das nötigste noch einmal frisch kaufen, wie zum Beispiel den Salat, den wir neuerdings gerne in der Mittagspause essen.

Heute führen die Wege tatsächlich nicht mehr so viel über asphaltierte Wege, sondern über Schotterstraßen, Waldwege und sogar den ein oder anderen Single Trail.

Endlich nicht mehr nur an Straßen entlang

Die Mittagspause verbringen wir an einem schönen kleinen See. Tatsächlich passieren wir heute einige Seen, sowohl kleine, als auch größere. Einer ist giftgrün, scheint wohl ‚umgekippt‘ zu sein.

Pause am See nutzen wir direkt zum Trocknen der Zelte

Ich kann nicht wirklich sagen, woran es liegt, aber heute purzeln die Kilometer nur so und das, obwohl mein Rucksack so voll mit Essen und Getränken ist, dass mir anfangs die Beine weh taten. Vielleicht bin ich mittlerweile im Wander Flow oder es ist die Waffel von gestern, die mir Energie geschenkt hat. Jedenfalls haben wir am Ende des Tages die Schutzhütte erreicht, bei der ich gestern noch dachte ‚da komme ich morgen sicher nicht an, die ist viel zu weit weg‘. 31,8 km haben wir bis hierher überwunden. Und außerdem war es für Schleswig-Holstein Verhältnisse sogar noch recht hügelig.

Unser Nachtlager in einer Schutzhütte

Gelaufene km: 31,8

Nord-Süd-Trail Tag 5

Jägerwiese bis Flensburg

Es ist feucht und es ist klamm und wieder werde ich wach, weil Henning sich die Nase putzt. Wir packen schnell alles zusammen und um Punkt 7 Uhr stehen wir fertig da zum Loswandern. Frühstücken wollen wir irgendwann unterwegs, wenn wir hoffentlich eine Bank zum sitzen finden.

Meine Mückenstichen machen mir heute morgen sehr zu schaffen. Es ist nicht das Jucken, sondern an den Füßen füllen sich die Stiche durch das Wandern mit Flüssigkeit und werden zu dicken Blasen. Diese platzen dann irgendwann und dann können sie sich leicht entzünden, Dreck kommt beim Wandern schnell in die Wunde.

Mückenstich, auf den ich heftig reagiere

Nach einem kurzen Stück durch den Wald und an einer wenig befahrenen Straße entlang kommen wir an eine sehr stark befahrene Bundesstraße. LKWs donnern vor uns vorbei und es gibt keinen Seitenstreifen. Also rennen wir bei der erstbesten Gelegenheit auf die gegenüber liegende Seite und werfen uns über die Leitplanke, hinter der wir entlang gehen. Echt abenteuerlich. Fast einen ganzen km wechseln wir zwischen den Straßenseiten hin und her, da mal rechts oder mal links ein frisch gemähtes Feld für uns zum wandern besser geeignet ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir endlich den asphaltierten Feldweg, dem wir ab jetzt für eine lange Zeit folgen.

Eine Bank haben wir bisher nicht gefunden, und da unsere Hoffnung auf eine schwindet, setzen wir uns neben einer Kuhwiese auf unsere Sitzpolster in den Schotter.

Der Rest der Strecke verläuft ähnlich, wir erreichen noch einmal die deutsch-dänische Grenze, hier sind Bänke, die wir aber links liegen lassen.

Hinter Ellund machen wir eine weitere Pause, mittlerweile haben wir aber unser gesamtes Essen aufgebraucht. Richtig so, denn heute geht’s ja nach Flensburg. Hierhin haben wir uns von zu Hause aus ein Paket in die Packstation geschickt, in dem sich fertig vorbereitete Müslis und Hauptmahlzeiten befinden, damit sich die Kosten dieses Trips nicht ins unermessliche steigern.

Wir kaufen uns Gaskartuschen, ich kaufe mir eine neue Hose zum Wandern und bin damit mega happy, wir kaufen uns alle nötigen Hygieneprodukte und dann beziehen wir Quartier. Wir holen das Paket in der Packstation mit unseren im Hotel geleerten Rucksäcken ab und auf dem Rückweg gönnen wir uns eine Waffel von Wonder Waffle.

„Hikertrash“ – Hotelzimmer in Flensburg

Dann werden unsere Klamotten in der Waschmaschine gewaschen – purer Luxus, normalerweise machen wir das per Hand im Waschbecken. Anschließend schneide ich Henning die Haare mit der Maschine, die auch in dem Paket war. Danach duschen wir uns und rationieren das Essen für die kommenden Tage, machen eine Planung, wo in etwa wir wann sein werden. Dann essen wir zu Abend und gehen um halb 9 ins Bett.

Morgen geht’s dann weiter. Ich bin gespannt, ob die Strecke auch weiterhin an so vielen Straßen verläuft. Ab jetzt geht es über den Europäischen Fernwanderweg E1. Vielleicht wird es also ein bisschen Wandererfreundlicher.

Gelaufene km: 25, 4
Davon Trail-km: 21,6

Nord-Süd-Trail Tag 4

Vom Jäger beim Wildcampen erwischt

Der Morgen beginnt klamm und ziemlich frisch. Ich könnte noch eine ganze Weile in meinen Quilt gekuschelt hier liegen bleiben, aber als Henning sich die Nase putzt, dringt die kalte Realität in meinen Verstand ein.

Jetzt heißt es aufstehen, zusammen packen, frühstücken und ein neuer Tag beginnt.

See am Trekking-Camp

Nach dem Frühstück und dem ersten Kampf gegen die Mücken brechen wir auf. Zunächst laufen wir über einen asphaltierten Fahrradweg und überqueren die Straße nach einem kurzen Stück in einen Wald. Ein Forstweg führt uns durch das Schwansmoor und später laufen wir wieder entlang einiger Straßen ohne Fußgängerweg. Der Norden ist bisher nicht sonderlich Wandererfreundlich. Wir haben bisher nicht einen einzigen anderen Wanderer getroffen. Auch die Leute scheinen uns teilweise wie Außerirdische wahrzunehmen. Heute zum Beispiel fuhr jemand im Schritttempo an uns vorbei, sodass ich dachte, er wolle in die Einfahrt vor mir einbiegen, aber er betrachtete uns von oben bis unten und fuhr dann weiter.

Entlang einer Bundesstraße mit Radweg

Ein anderer fuhr mit dem Fahrrad an uns vorbei und meinte erstaunt ‚zu Fuß unterwegs?‘ und fragte uns interessiert, was wir machen und wo wir hin wollen und wo wir herkommen und empfahl uns auch gleich das nächste Café. Insgesamt sind die Menschen hier im Norden sehr entspannt und freundlich.

Wir haben kurz vor unserem Nachtlager die 100 km Markierung des Nord-Süd-Trails überquert. Ansonsten ist heute nicht viel erwähnenswertes passiert.

100 km am Abend des 4. Tages auf dem NST

Nachdem wir unsere Zelte auf einem frisch gemähten Acker in der Nähe eines Hochsitzes aufgebaut haben, wollten wir grade zu Abend essen und uns bettfertig machen, als zwei Gestalten, die sich als Jäger entpuppen, auf uns zukommen. Keine Minute zuvor hatte ich zu Henning gesagt, dass vermutlich niemand den weiten Weg über das Feld bis zu uns auf sich nehmen würde. Tja, so kann man sich irren.

Jedenfalls wollen sich die beiden Jäger mal ein Bild von uns machen und was wir hier tun. Nachdem wir ihnen versichern, dass wir keinen Müll hinterlassen und kein Feuer machen werden, wünschen sie uns eine gute Nacht. Hier hätte die Jagt heute für sie sowieso keinen Sinn mehr.

Und so liege ich nun wieder schön in mein Zelt gekuschelt und schaue den Mücken vor der Türe zu, wie sie versuchen, zu mir zu gelangen. Leider waren letzte Nacht oder heute Morgen doch einige erfolgreich…

Heute gewanderte km: 29,1

Nord-Süd-Trail Tag 3

Sch*ißtag mit Happyend

Es gibt so Tage, die sind einfach zum Vergessen…

Um 04:02 Uhr schrill mein Wecker, der mich für die Arbeit wecken soll.
Verdammt! Den habe ich tatsächlich vergessen auszuschalten.
Bis zum „richtigen“ Wecker um 05:30 Uhr kann ich nicht mehr richtig schlafen und bin total gerädert. Dabei hab ich eigentlich wirklich gut geschlafen.

Wir stehen so früh auf, damit wir die Bahn auf’s Festland um 8:54 Uhr nehmen können. Denn heute wird mal wieder gestreikt bei der Bahn und das ist umso blöder, wenn man auf einer Insel gefangen ist.
Da die Bahnen nur alle 2 Stunden fahren, wollen wir so früh wie möglich von der Insel runter, um nicht unnötig viel Zeit zu verplempern.
Mit der Bahnfahrt klappt aber dann auch alles reibungslos. Vorher haben wir noch kurz den Rewe gestürmt, um uns für den Tag mit Teilchen und Snacks einzudecken.
Wir sind nämlich aktuell noch auf kalte Kost angewiesen, da die Gaskartuschen für unsere Kocher in einem Paket liegen, das eigentlich bis nach Flensburg gesendet werden sollte. Dort haben wir für Mittwoch auf Donnerstag ein Zimmer reserviert, um einen halben Tag Pause zu machen. In dem Paket sind fertig portionierte Essen, die Gaskartuschen und Hennings Haarschneidemaschine. Leider liegt das Paket noch in der Postfiliale, in der wir es am Freitag abgegeben hatten.

Heute laufen wir sehr viel an Straßen entlang. An viel und an weniger befahrenen, an welchen mit Radwegen und an welchen ohne Seitenstreifen und ohne Platz für Radfahrer oder Fußgänger. Wir sind also ständig auf der Hut und zu ca. 90 % auf asphaltierten Wegen unterwegs. Nach nur 8 km tun mir schon wieder die Füße weh. Heute ist es auch sehr warm und nicht so bewölkt, wie an den anderen Vormittagen. Wir starten den Versuch, unsere Sonnenschirme zu nutzen, allerdings hat das wenig Zweck bei dem Wind und bei dem ganzen Verkehr.

Wir laufen auch einen kleinen Teil auf der dänischen Seite der Grenze entlang.

Ich bin nach einigen Kilometern auf dem Asphalt ziemlich genervt. Die Stimmung ist aber noch gut.

In Aventoft legen wir eine ausgiebige Pause ein, die mir echt gut tut. Aber leider geht das Spiel nach kurzer Zeit wieder von vorne los. Wir überlegen hin und her, wo wir die Nacht verbringen sollen. Der Treckingplatz, auf dem man vollkommen legal Zelten darf und der super schön sein soll, ist in unseren Augen noch zu nah, dann haben wir noch nicht genug km zurück gelegt. Aber alles, was danach kommt, sieht auf dem Satellitenbild von Google nicht sehr vielversprechend aus. Nur Acker oder bewohnte Flächen. Alles danach ist uns zu weit weg. Also erst mal weiter gehen und gucken wann wir am Treckingplatz ankommen, vielleicht ist es da ja aushaltbar, auch wenn es dann vielleicht noch zu früh am Tag ist.

Nach weiteren Stunden an der Straße liegen meine Nerven so langsam blank. Erschwerend kommt dazu, dass mein Top nicht geeignet ist, um es mit diesem Rucksack zu tragen. Das Meshgewebe vom Rückenpolster scheuert an den Schulterblättern. Und meine Hose rutscht beim Laufen zwischen den Schenkeln hoch. Das hat sie bisher nicht oder nicht so stark gemacht und darum laufe ich mir so langsam auch die Oberschenkel wund.

meine wundgescheuerten Schulterblätter

In Süderlügum decken wir uns im Aldi Nord noch mal mit Essen und Getränken ein und planen es so, dass wir notfalls bis morgen früh mit den Vorräten aushalten. Sogar ein neues Sportshirt finde ich, das ich gegen mein altes tauschen kann. Auch eine Leggins packe ich ein, aber heute ist nun mal nicht mein Tag und so versauen ich sie, als ich versuche die Beine von der Hose zu kürzen. Beim reißen vom Stoff reißt dieser viel zu weit oben ein und ich mache mir damit die Hose unbrauchbar – aaach ist das frustrierend!

Trekking-Camp

Naja, egal. Alles ist vergessen, als wir zu dem wunderschönen Treckingplatz kommen. Einfach ein Traum. Ein See, auf dem mittendrin eine Insel mit Bank und Tisch steht. Man kann über ein Floß dort hin schippern. Platz für Zelte gibt es ohne Ende und legal ist es hier auch. Bänke und Tische sind auch im Überfluss vorhanden. Und da es bereits 18 Uhr ist, beschließen wir, doch hier zu bleiben. Tatsächlich hatte ich schon eine ganze Weile gehofft, dass wir hier übernachten können. Ich bin noch nicht so fit, wie ich es gerne wäre und mir tut auch wieder alles weh. Der Tag war nicht mein liebster, auch wenn der Abend und das Trekkingcamp alles wieder in den Schatten stellt. Bin ich froh, dass das Camp auch Henning zusagt und wir bleiben können!

Trekking-Camp

Wir bauen die Zelte auf – heute schlafen wir in getrennten Zelten – und dann futtern wir erst mal. Jetzt liege ich im Zelt und schaue den Mücken zu, wie sie versuchen an mich und mein Blut heranzukommen.

Gelaufene km: 29,1
Davon Trail-km: 26,6

Nord-Süd-Trail Tag 2

Von Kampen nach Morsum (Sylt)

Die Nacht war recht erholsam, trotzdem tut mir der Rücken morgens etwas weh. Ich muss mich erst wieder an das Schlafen auf der Luftmatratze gewöhnen und den richtigen Härtegrad finden.
Wir frühstücken, machen uns fertig und laufen vom Campingplatz zum Bahnhof Westerland, wo wir mit dem Bus dort hin fahren, wo wir gestern aufgehört haben.


Heute morgen ist es recht bewölkt und ein bisschen windig, aber nicht zu kalt. Zum Wandern genau richtig.
Zuerst kommen wir an einem alten Leuchtturm vorbei, anschließend laufen wir wieder ein Stück am Strand entlang, bevor es über die Roten Klippen von Sylt über sandige Pfade oder Holzstege geht.

Nachdem wir uns für eine Weile vom Meer abwenden und in die Ortschaften der Inseln abdrehen, erkennen wir wieder, dass wir mit all dem Touristentroubel absolut nichts anfangen können. Viel zu voll in den Straßen ist es uns dort. Und so sind wir froh – nach einem kurzen Stopp beim Bäcker – die Dünen mit all den frei laufenden Schafen zu erreichen. Wir haben zwar Gegenwind, aber das stört uns nicht sonderlich. Im Gegensatz zu den Radfahren. Davon sind hier dann nicht mehr so viele unterwegs.
Der Abschnitt hinter Tinnum wird mit der Zeit recht dröge. Es sind im Prinzip Feldwege, mal asphaltiert, mal Schotterwege, und rechts und links sind weit und breit nur Felder zu sehen. Dadurch ziehen sich die letzten 6 km erheblich.

Asphaltierte Feldwege auf Sylt

Zudem fängt meine linke Hüfte an zu schmerzen. Vermutlich, da wir die ganze Zeit zur Rechten den abfallenden Strand haben, was zu einer ungewohnten Belastung führt. Später kommen noch Fußschmerzen dazu und kurz vor Morsum – unserem Tagesziel – gesellen sich zur Vollendung noch Schmerzen im Knie dazu. Ich bin echt verdammt platt, als wir am Bahnhof eintreffen. Jetzt am Anfang sind auch 20 km noch sehr anstrengend für mich, da ich fast untrainiert losgelegt habe.

Die Busse sind leider alle schon weg, der nächste kommt erst in zwei Stunden. Also warten wir eine halbe Stunde auf die Bahn und gehen dann die 2,5 km vom Bahnhof Westerland zum Campingplatz wieder zu Fuß.
Dort kochen wir uns Abendessen und duschen noch, danach schlafen wir begleitet vom Ukulelenklang eines Campingplatzbesuchers ein.

Erschöpft aber glücklich.

Gelaufene km: 27,11
Davon Trail-km: 22,22

Nord-Süd-Trail Tag 1

Vom Nördlichsten Punkt Deutschlands bis Kampen (Sylt)

Um 6:25 startet der Flieger in Düsseldorf und bringt uns in nur 45 Minuten nach Westerland. Kaum haben wir Reisehöhe erreicht, beginnt das Flugzeug auch schon wieder mit dem Sinkflug. Der Kontrast zwischen Düsseldorf und Sylt ist gigantisch. Der sylter Flughafen ist winzig. Es gibt in der Ankuftshalle genau 2 Gepäckbänder. Und dann ist man auch schon wieder draußen auf der andere Seite des Flughafens ist die ‚Abflughalle‘. Die Leute stehen in einer Schlange bis nach draußen an. Insgesamt ist der Flughafen etwa so groß wie zwei Doppelhaushälften.

Flughafen Sylt

Nachdem wir unsere Rucksäcke aus dem Packsack herausgewurschtelt haben, in denen wir sie zur Gepäckaufgabe am Vorabend gebracht hatten, ziehen wir los. Zum Taxistand. Wir wollen ja nicht unnötig viel laufen. Das Taxi bringt uns für 12 € in die Innenstadt von Westerland, wo wir erstmal den Rewe stürmen, um uns mit Getränken und Brötchen und Teilchen für den Tag einzudecken.
Nächste Station – Busbahnhof. Wir wollen an den nördlichsten Punkt der Insel, von der Bushaltestelle im Norden der Insel müssen wir allerdings erst einmal 4 km Fußmarsch auf uns nehmen, bis wir dort ankommen.

Nördlichster Punkt Deutschlands – der Startpunkt des NST

Wir feiern uns natürlich ausgiebig, es schon mal bis hierhin geschafft zu haben und gehen mit den Beinen mal ins Meer. Allerdings ist Baden hier an der Stelle verboten, da es gefährliche Strömungen gibt.
Also auf dem gleichen Weg zurück, wie wir hergekommen sind, durch den tiefen Sand am Strand kommen wir nicht sehr schnell voran. Und es ist heiß und anstrengend. Da kommt die BamBus-Haltestelle mit ihren kühlen Getränken und Strandkörben im Schatten genau richtig. Wir gönnen uns ein alkoholfreies Weizen und dann geht’s weiter durch den Sand.
Am Horizont wird ein Bagger am Strand immer größer. Als wir näher kommen, erkennen wir, dass er ein riesiges Rohr aus dem Meer zieht. Einheimische erklären uns, dass damit der Sand aufgespült wird. „Kostet ein paar Millionen im Jahr, aber sonst gäb’s die Insel nich‘ mehr“.
Uns fällt auf, dass die Leute hier oben mega nett und freundlich sind. In ihrer Begrüßung ‚Moin!‘ schwingt irgendwie immer auch die ehrlich gemeinte Frage „Geht’s dir gut“ mit.
Trotz Anstrengung, Hitze und schmerzenden Gelenken, fühlen wir uns hier so wohl!
Wir beschließen, uns nach 20 km in den Bus zu setzen und eine zusätzliche Nacht auf dem für heute gebuchten Campingplatz zu übernachten. Dann haben wir morgen noch etwa 20 km Sylt auf der Tagesordnung und können Montag früh mit dem Zug aufs Festland überfahren.
Für uns klingt das nach einem schönen, moderaten Start in die Tour.
Der Campingplatz Südhörn ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Wir haben alles was wir brauchen und noch mehr!

Kochen auf dem Campingplatz

Gelaufene km: 19,8
Davon Trail-km: 14,1

%d Bloggern gefällt das: